Interviewdatum: 27. Mai 2009.

Xaver, Alexander, Andreas, Sebastian und Daniel, alle fünf Bandmitglieder standen uns Rede und Antwort. „Between Horizons“ ist ein deutsche Rock/Pop-Band mit Stil!

News, Informationen, Musik, Clips und Pics:
http://www.myspace.com/betweenhorizons
http://www.betweenhorizons.de

Kommentar: Die Fünf sind einfach unglaublich, ein perfekt funktionierendes Team das wirklich ein großes musikalisches Talent besitzt. MTV-Rock mit etwas Pop gemischt, Musik die immer unterhält. Die Stimmen passen hervorragend zu den Klängen, die Texte sind gut geschrieben und machen auch schon mal nachdenklich. Jeder Song besitzt Ohrwurmqualitäten und Between Horizons beweisen dass exzellente Musik auch aus Deutschland kommen kann. Eine Band zum verlieben – Nett, ehrlich und total lässig! Diese Jungs rocken…


INTERVIEW!
OBZ: Stellen sie sich bitte mit ihrer Person vor! Was ist Ihre Aufgabe in der Band? Wie ist die Band entstanden?
ALEXANDER: Ich bin der Alexander, 19 Jahre alt und übernehme den Part des Keyboardspielers. Ich bringe mich in die Band auch unter anderem mit eigenen Kompositionen ein.
ANDREAS: Vom Alter her mitten drin, nämlich 21. Man kann eigentlich schon sagen, dass ich der Produzent der Band bin, gleichzeitig natürlich Sänger. Am Anfang der Band war ich auch am Keyboard, einmal auch am Bass. Inzwischen hat jeder seine endgültige Position gefunden.
SEBASTIAN: Ich bin mit 23 Jahren das älteste Mitglied der Band und auch derjenige, der den meisten Krach macht. Naja okay, die meisten orchestralen Elemente sind ebenfalls von mir und somit gleicht sich das mit dem Lärm machen ganz gut aus. Neben dem Schlagzeug-spielen und schreiben der orchestralen Zwischenstücke, steuere ich auch sonstige Ideen zu den Songs oder der Band bei. Die Band selbst entstand im Prinzip über das Internet. Was erst ein kleines Projekt zweier Freunde war, entwickelte sich zu einer richtigen Band.
DANIEL: Ich bin der Bassist, weitere Aufgaben in der Band habe ich soweit nicht. Ich unterstütze die anderen natürlich kreativ, z.B. bei Songs, Bildern etc. . Ich wurde von Xaver, einem ehemaligem Klassenkameraden von mir in die Band geholt.
XAVER: Ich bin 22 Jahre alt, Gitarrist und Mitgründer von Between Horizons. Darüber hinaus bin ich verantwortlich für die Songtexte und auch ein bisschen „Mädchen für alles“, was Planung und Organisation angeht. Denn während Andy sozusagen das musikalische Oberhaupt der Band ist, kümmere ich mich um um „Papierkram“ und Organisation, seien es selbst veranstaltete Konzerte, Fotoshootings oder Proben, was aufgrund der bis zu 600 km Distanz zwischen uns ab und an durchaus zum Drahtseilakt werden kann, doch wir alle lieben die Band und kämpfen dafür!

OBZ: Schreiben sie alle Songs selber?
ANDREAS: Diese Frage beantworten wir nicht zum ersten mal - das ehrt uns natürlich. Wir schreiben die Songs selbst, dabei kümmert sich Xaver komplett um die Songtexte und ich um das instrumentale und die Gesangslinien, wobei wir uns auch hier oft absprechen, bis jeder zufrieden ist.
SEBASTIAN: Ja! Alle Songs und auch Ideen zu Band selbst gestalten wir komplett selbst.
DANIEL: Ich gebe mir Mühe ;-). Aber Andy und Xaver sind die Haupt-Writer.
XAVER: Auch wenn wir ab und an zu hören bekommen, dass unsere Titel doch sicher von einem Pop-Produzenten stammen, entstammen alle unsere Songs aus unseren Köpfen, bzw. sind zum Großteil Andys unglaublichen Songwriter-Talent zuzuschreiben. Also wenn man einen Produzenten sucht, dann findet man ihn höchstens in der Band selbst und so soll es ja auch sein ;-).

OBZ: Wie entstehen Ihre Songs? Wie lange braucht ein Song bis zur Fertigstellung?
ANDREAS: Wir arbeiten mit Strukturen. D.h. der Song wird sehr schlicht, meist am Computer geschrieben - kein echtes Schlagzeug, keine echten Gitarren. Nur um mal zu hören, wie das überhaupt klingt. Dann kommt zu einem Phantasietext der Gesang dazu und erst dann wissen wir, ob wir daran weiterarbeiten oder das Ganze wieder komplett löschen. Bei der Albumproduktion waren anfangs Titel drauf und auch fertig, die wir später doch wieder runtergenommen haben. Der Geschmack ändert sich fast jeden Tag, das war schwer dort eine Einigung zu finden.
SEBASTIAN: Als erstes gibt es eine Melodie oder ein paar minimalistische Harmonien. Auf dieses Konzept bauen wir dann meistens einen ganzen Song auf. Nachdem die ersten Strukturen fertig gestellt worden sind, kommen die Drums und Gitarren hinzu. Darauf bauen sich dann die Synthesizer auf und erst am Ende kommt bei uns (auch wenn es ungewöhnlich ist) der Bass hinzu. Diese Prozedur zieht sich logischerweise schon ein paar Tage, wenn nicht sogar Wochen.
DANIEL: Meistens fällt einem ganz plötzlich was ein, eine Melodie ein Riff oder eine nette Textphrase. Meistens zu ungünstigen Zeiten, in der Dusche oder im Bus. Und das wird dann durchgearbeitet, ein Rhythmus, Melodie, Text und dann dem Rest vorgestellt.
XAVER: In Sachen Lyrics arbeite ich oftmals vor und hab dann zumindest ein Grundkonzept...doch genauso oft höre ich ein sehr frühes Arrangement eines neuen Songs und denke mir: „Ja, genau das ist es worum sich der Titel dreht, das ist die Thematik!“ Meistens läuft es dann darauf hinaus, dass ich stundenlang mit Zettel und Stift in der Ecke eines Raumes verharre und langsam aber sicher Textzeile für Textzeile den Titel aufbaue. Man hört da immer von ganz verschiedenen Herangehensweisen, aber ich bin eher der, der Songtexte zusammenpuzzelt. Wenn wir Textzeilen einfallen, dann parke ich sie erstmal irgendwo auf dem Papier, um sie dann (hoffentlich) in einem passenden Kontext verwenden zu können. Oder mir gefällt eine Zeile so gut, dass ich mich darauf konzentriere um diese herum eine hin- und ausleitende Umgebung zu schaffen.

OBZ: Worum geht es in Ihren Songs hauptsächlich? Wollt Ihr mit euren Texten etwas Bestimmtes ausdrücken?
ANDREAS: Wir setzen nichts künstliches auf oder verlangen von den Leuten, irgendetwas zu ändern. Wir erzählen Geschichten, die einen berühren aber auch träumen lassen können.
SEBASTIAN: Wir haben versucht, nicht so wie viele andere Bands nur Lieder über die Liebe zu schreiben. Viel mehr gestalten neben weltpolitische Themen auch andere emotionale Themen die Inhalte unserer Songs. Dabei versuchen wir dennoch nicht dem Hörer zu vermitteln, was gut oder schlecht ist. Das ganze erinnert mehr an erzählte Geschichten, die mit der rockig/sphärischen Musik eine Einheit bildet.
DANIEL: Ich empfinde eine gewisse Freiheit in der Musik, eine Möglichkeit darin aufzugehen, beim hören sowie beim spielen. Eine Möglichkeit Emotionen freizulassen auf eine völlig gewaltlose Art. Und irgendwo findet man jede Emotion in den veröffentlichten Liedern. Wenn man sich die Zeit nimmt und sich nur die Musik anhört und dabei seine Gedanken schweifen lässt, wird einem vieles klar. Man wird sozusagen über den eigenen Horizont geschubst. So geht es mir zumindest.
XAVER: Mich fasziniert es einfach große, oder anders ausgedrückt, epische Geschichten zu finden, die die Welt geprägt und verändert haben, um diese dann auf eine bestimmte Emotion zu reduzieren. Das klingt vielleicht etwas negativ, weil die Kausalitätskette von Ereignissen meist unglaublich komplex ist, aber wenn man eine Situation einzeln betrachtet, dann findet man im Kern ein bestimmtes Gefühl. Ein Song unseres ersten Albums mit dem Titel „Silence“ handelt beispielsweise über Tschernobyl und drückt dies in purer Verzweiflung aus. Viele unschuldige Menschen leiden unter unsichtbaren Macht und suchen verzweifelt nach dem Verständnis, wie es dazu nur kommen konnte. „Right here in silence, please open your eyes.“ Aber wie Sebastian auch schon sagte: Ein Urteil soll sich jeder Mensch nach seinem eigenen Empfinden bilden, wir erzählen nur. Auch der Tod entwickelt eine wichtige Emotion bei uns und das muss nicht nur Trauer sein. In unserem Song zu unserem ersten Musikvideo „Let Them Know“, wird das Verlassen der Welt nach dem Tod in Form von unendlicher Liebe zu den zurückgelassenen Menschen ausgedrückt. „But for you my pretty darling, I leave the greatest gift of all. Cause you'll keep my heart forevermore, while I'm following my call.“

OBZ: Wie ist der Bandname entstanden? Gibt es eine Bedeutung?
SEBASTIAN: Der Name selbst entstand schon zu sehr früher Zeit, als das Ganze nur ein kleines Projekt zweier Freunde war. Zu diesem Zeitpunkt wusste man natürlich nicht, dass Between Horizons unteren anderem auch mal kurz auf MTV zu sehen sein wird. Dennoch kam es nach der Gründung rasch zu der Situation, dass Andy und ich aus Baden-Württemberg kommen und somit rund 600 km zwischen den anderen Bandmitgliedern in Nordrhein-Westfalen liegen. Und da war der Name "Between Horizons" recht passend zur Situation.
DANIEL: Das war vor meiner Zeit, aber ich assoziiere damit die beiden Welten, Himmel und Hölle oder Mond und Erde. Er ist eine Andeutung auf Freiheit und Unendlichkeit, aber auch ein Hinweis auf unseren eigenen Horizont und das wir ihn noch nicht überschritten haben.

OBZ: Wie würden sie Ihre Musik selber bezeichnen? Vielleicht als Rock oder als so eine Art High-School oder College Musik?
ALEXANDER: Spacerock ;-)!
ANDREAS: Elektro-Pop-Rock wäre meine Bezeichnung für die Musik.
SEBASTIAN: Es ist ganz klar Popmusik mit rockigen Einflüssen. Wir verleugnen das auch nicht! Wenn wir Rock machen wollen, hätten wir im Proberaum vielleicht ein bisschen mehr Spaß aber man hätte auch seine Grenzen. Sicher, harte Rockmusik ist klasse jedoch versuchen die jüngeren Bands auch immer besonders "böse" und "hart" zu klingen und da stellt sich die Musikalität mal schnell ganz hinten an. Da wir auch viel Synthesizerklänge in die Songs einbringen oder ganze digital erstellte Orchester die Songs unterstützen bezeichnen wir selbst unseren Stil gerne als "Spacerock".
DANIEL: Pop..Rock passt definitiv! Das besondere ist der Synthesizer, der unendliche Möglichkeiten öffnet.

OBZ: Ist Musik für sie ein Lebensgefühl? Sollte Musik im Leben der Menschen wichtig sein? Wie wichtig ist Musik für euch?
ALEXANDER: Musik ist für mich mein ein und alles. Ich spiele seit 12 Jahren Klavier und seit einem halben Jahr nun auch Gitarre und komponiere seit langem. Ich arbeite mit Cubase, stehe zwar in den Anfängen der digitalen Musikproduktion, aber erweitere mein Equipment regelmäßig. Ob Musik für jeden wichtig ist, wage ich nicht zu beurteilen, jeder Mensch ist anders. Ich persönlich höre bei jeder Gelegenheit Musik, von Klassik/Orchestral über House/Elektro bis hin zu Rock und Heavy Metal. Praktisch für jede meiner Gemütsstimmungen was dabei :D.
ANDREAS: Ich bin damit aufgewachsen, habe das Talent geschenkt bekommen also nutze ich es in meinem Leben vollständig aus.
SEBASTIAN: Ich bin mit Musik groß geworden, habe teils nur von Musik gelebt und werde wahrscheinlich auch mit Musik sterben. ;) Ich bin vielleicht nicht derjenige, der etliche Platten daheim im Regal gelagert hat und etliche Künstler kennt. Viel mehr dreht sich bei mir alles um die Musik selbst. Also nicht die Theorie, sondern die Emotionen, die dahinter stecken und die gibt es in fast jeder Sparte von Musik. In meiner Zeit als Drummer einer Gala-und Tanzband sagte in einem Hotel mal ein amerikanischer Gast zu mir: "Music is the language of the Universe" - und das trifft es eigentlich auf den Punkt. Die Klänge der Musik ist eine Sprache, die man weltweit versteht. Jemand, der mit Musik gar nichts anfangen ist für mich ein armer, einsamer Mensch.
DANIEL: Extrem wichtig. Wirklich. Ich kann ohne gar nicht mehr, egal ob beim Aufstehen, Autofahren oder beim ins Bett gehen. Und es ist ein wichtiger Ausdruck von Persönlichkeit.
Es ist schade, dass die Musik in den letzten Jahren zu etwas allgegenwärtigen geworden ist und man oft das Besondere und die Kunst dahinter gar nicht mehr so wahrnimmt. Und es gibt auch nur noch selten Songs die sich von der Gesamtmasse abheben. Oft hört man im Radio 4 Stunden denselben Tonmatsch. Leider.
XAVER: Wie es ja meist so ist, wurde ich als kleiner Junge von meinen Eltern ein wenig zur Musik geschubst...schließlich sollte man ein Instrument lernen, was damals über sechs Jahre lang das Keyboard war. Trotzdem war es am Ende die Gitarre, zu welcher meine echte musikschaffende Liebe gefunden hat. Auch über Instrumente hinaus begleitet mich Musik überall hin. Einer Einordnung in irgendwelchen Stilrichtungen die dann summa sumarum meinen Geschmack bilden sollen möchte ich so gut es geh entgehen, da ich absolut offen für alles bin. Schließlich führte gerade die Offenheit aller Mitglieder dazu, dass sich Pop, Rock, Punk, Metal und Klassik zu unserer Art der Musik zusammengeführt haben.

OBZ: Mit wem würde jeder von euch gerne mal zusammen arbeiten?
ALEXANDER: Thomas Newman (Filmmusikkomponist)! Da ich selber Klavier spiele und seine Harmonien genau mein Geschmack sind ist er mein großes Vorbild.
ANDREAS: Mit sovielen... einfach mal über die Schultern schauen. Im Filmmusik Bereich ganz klar Hans Zimmer. Im Popmusik Bereich Chris Martin, Tom Chaplin, James Blunt ...
SEBASTIAN: Schwer zu sagen, da man ja meist die Namen der großen Produzenten gar nicht kennt. Ich denke, es wäre der absolute Hammer, wenn ein echtes Filmorchester uns live begleiten würde.
DANIEL: Amy Lee! Ich bin fasziniert von so einer powervollen und ausdrucksstarken Sängerin!
XAVER: Chris Martin von Coldplay oder Robert Smith von The Cure würde ich schon nicht vom Bühnenrand schubsen ;-). Ernsthaft, es gibt so viele tolle Musiker und man kann so viel experimentieren.

OBZ: Was ist das peinlichste was Ihnen je passiert ist? Auf einem Konzert? Oder auf einem anderen Event?
ANDREAS: Als ich bei meiner Berufsband die Bühne verlassen und mich übergeben musste - es wurde KEIN Alkohol getrunken, das Personalessen war einfach grottig. Als Bassist war das allerdings der Vorteil, dass der Rest der Band den Song einigermaßen weiterspielen konnte. Ansonsten schon viel Technik erlebt: Von der extremsten Rückkopplung bis hin zum Mikrofon, was nicht gehen wollte.
SEBASTIAN: Als ich mal in meiner damaligen Gala-und Tanzband von Seal "Loves Devine" gesungen habe fing in dem Moment, wo alles auf mich schaute meine Nase an zu bluten. :)
DANIEL: So manches :-D Aber da gehe ich nicht näher drauf ein und der größte Teil hatte mit nicht funktionierender Technik zu tun :-D
XAVER: Tja, Daniel, dann sag ich es ;-). Damals in unserer Schulband, wo der Herr Bassist auch ein Teil von war, musste es ja mal zum berüchtigten „ersten Auftritt“ kommen. Der ging richtig in die Hose, von so gut wie stumm geschalteten Mikrofonen, bis hin zum gehirntechnischen Totalausfall! Applaus gab's trotzdem: Eltern und Lehrer sind doch das beste Publikum :D!

OBZ: Spielt Ihr Band immer Live? Ist euch das sehr wichtig?
ANDREAS: Als wir die Band als Trio führen wollten, haben wir darüber nachgedacht, die Keyboards vom Band kommen zu lassen. Mittlerweile sind wir zu fünft und spielen die Songs somit komplett live.
SEBASTIAN: Da wir zu fünft sind, spielen wir alles live. Da ist man flexibler und die Songs bekommen einen andere Note. Ich persönlich hätte aber auch kein Problem damit, wenn die ein oder andere Unterstützung aus der Konserve kommt. Die Leute erwarten, wenn sie eine Band sehen meist, dass diese Band auch so klingt, wie sie es aus dem Internet oder sonstigen Medien kennen. Wenn dann jedoch die Musiker in ihrem Stolz meinen, nur Live macht sie zu den Königen der Bühne, haben sie wenig davon, wenn die Zuschauer vielleicht gerade noch am Rhythmus erkennen, um welches Lied es sich eigentlich handelt. Live an sich ist eine klasse Sache, wenn man sich an die Vorgabe des Songs auf dem Album hält.
DANIEL: Meiner Meinung nach ist es genau das etwas das eine gute Band aus macht. Playback kann jeder. Die Beherrschung des eigenen Instruments und das zusammenspielen mit anderen ist doch die eigentliche Kunst.

OBZ: Sicherlich habt Ihr bereits viele Fans gewinnen können. Was war euer schönstes Erlebnis mit einem Fan? Oder mit einigen Fans?
ANDREAS: Als ich nach Autogrammen auf einem Konzert gefragt wurde von Leuten, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hab.
DANIEL: Das jemand mir völlig Unbekanntes zu mir gesagt hat „Between Horizons kenne ich. Ist echt super was ihr macht!“
XAVER: Das war ein ganz spezieller Moment bei unserem ersten Konzert unter dem Titel „Something New“. Wir drehten einen Monat zuvor unser erstes Musikvideo zu „Let Them Know“ und bekamen dafür die Erlaubnis und Unterstützung Szenen in der hiesigen Kirche des Ortes Boke (bei Delbrück) zu drehen. Da der Pastor im Krankenhaus war, kümmerte sich der Küster Herr Neumüller um uns, nahm sich auch die Zeit uns alles zu zeigen und war wirklich sehr engetan von dem was wir taten. Wenige Tage danach verstarb er leider und hinterließ seine Frau mit mehreren Kindern, was uns alle wirklich erschüttert hat. Als wir den Titel auf unserem Konzert spielten, widmeten wir ihn diesem Menschen, der uns auf seine Weise unglaublich unterstützt hat. Am Ende des Sets kam seine Frau zu uns an die Bühne und bedankte sich mit Tränen in den Augen. Ein Moment, der so traurig er war, sicherlich auch der schönste war.

OBZ: Glaubt ihr das der Begriff Independent auch in eurer Musik sich wiederspiegelt und wie unterscheidet sich diese mit der amerikanischen Independentmusik? Ist für euch „Independent“ ein wichtiges Wort in der Musikbranche?
DANIEL: So unabhängig ist man gar nicht. Man muss sich immer an das halten was andere letztendlich von einem wollen. Egal ob Fans, Bandmitglieder oder Label bzw. Produzent.
XAVER: Ich denke, wir sind langsam aber sicher in unserer Stilrichtung vom Begriff „Independend“ abgeschweift. Früher waren einige unserer Titel noch deutlich progressiver, wohingegen wir nun eher in der Pop-Musik einzuordnen sind und das Space-Rock keine reine Klassifizierung mehr für unserer Musik, sondern ein Teil des wichtigen Einflusses geworden ist.

OBZ: Habt ihr Vorbilder? Welche? Und warum?
ALEXANDER: Meine Vorbilder sind Bands wie Korn, Limp Bizkit, die Ihren eigenen Sound haben aber auch Filmkomponisten, wie Hans Zimmer, John Williams.
ANDREAS: Ich habe keine Vorbilder, man sollte niemanden künstlich kopieren wollen. Jeder sollte tun und lassen, was er für richtig hält. ;-)
SEBASTIAN: Bands, die nicht nach Schema F handeln aber trotzdem tolle Musik machen. Wobei ich mich da immer schwer tue. Ich finde man sollte keinen Vorbildern nacheifern sondern sich von ihnen inspirieren lassen.
DANIEL: Nicht direkt. Es gibt Menschen die ich bewunder, wie die Beatles oder ELP ,aber direkte Vorbilder eher nicht, Ich gestalte mein Leben lieber eigenständig.
XAVER: Was das Gitarre spielen angeht, hab ich vielleicht ein nicht ganz günstiges Vorbild: Tom Delonge von Blink 182. Nicht unbedingt bekannt für herausragendes Gitarrenspiel, aber durchaus aufgrund seiner Bühnenpräsenz ein Vorbild für mich und mit seiner Musik ein grund das Instrument zu spielen. Ansonsten fallen mir da Namen wie Robert Smith und Chris Martin ein, die mit ihrer Musik unglaubliche viele Menschen auf eine ganz eigene Art und Weise bewegten.

OBZ: Ihr bekommt auch sicherlich Post von Menschen die eure Musik sehr schätzen (Fanpost). Sind es nur Autogrammwünsche oder teilen die Menschen euch auch persönliche Schicksale mit und machen euch Geschenke? Gab es da auch Briefe die euch im Gedächtnis blieben. Könntet ihr uns da etwas verraten, was euch besonders beeindruckte? Geben euch die Briefe Unterstützung?
ANDREAS: Viele Leute kommen auf uns zurück. Manche sagen, dass sie die Musik ständig im Auto hören, letztens hatten wir einen LKW Fahrer, der von unserer Musik ständig auf Reisen begleitet wird. Andere erzählen, dass sie von einem Song (Let Them Know) weinen mussten und wieder andere singen bis zum Umfallen unsere Songs. Das macht einen wirklich glücklich und es ist beachtlich, dass man ohne fremde Hilfe die Leute mit Musik so inspirieren kann.
SEBASTIAN: Es gibt etliche Bands auf dieser Welt und trotzdem bekommen wir im Internet Kommentare, die einem wahrhaftig zeigen, dass die Idee von Between Horizons gar nicht so abgelehnt wird und uns sehr viel Symphatie entgegen kommt. Das Interessante dabei ist, dass fast alle Altersklassen vorhanden sind! Gerade, weil unsere Songs nicht nur bei einer ganz bestimmte Zielgruppe ankommen und wir bei unserem ersten Konzert auch nicht nur bestimmte Szenengänger hatten macht uns schon stolz.
DANIEL: Ich hab noch nix gekriegt :-D Aber ich glaube das wäre ein tolles Gefühl!
XAVER: Meistens läuft das tatsächlich online ab und fällt unglaublich unterschiedlich aus. Es tut wirklich wahnsinnig gut so etwas zu lesen. Besonders beeindrucken mich die Mails, in welchen die Menschen von ihrem Schicksal berichten, sich in unseren Songs wiederfinden und es ihnen Kraft gibt. Das ist ein schönes Gefühl, da man dann weiß, dass das was man tut, genau das richtige ist!

OBZ: Wie geht Ihr auf Tour? Seit ihr mit Bus, Auto oder mit der Bahn unterwegs? Wie vertreibt ihr euch die Zeit dabei? Nervt ihr euch schon mal gegenseitig?
ANDREAS: Wir sind mit dem Auto, aber auch mit der Bahn unterwegs. Sicher geht man sich mal auf die Nerven aber größtenteils verstehen wir uns prima und das ist auch gut so. Stimmt die Bandchemie nicht, kann man auch keine schöne Musik schreiben.
SEBASTIAN: Auch wenn unsere Songs eher tiefgründiger sind verhalten wir uns alle meist ziemlich durchgeknallt. Es vergeht fast keine Minute, wo mal alle still sind und die Mitmenschen von Sprüchen verschont bleibt. Wäre ja schlimm, wenn wir uns alle anschweigen würden. Da wir aber hauptsächlich mit dem Auto unterwegs sind wäre so eine Anschweig-Phase für den Fahrer auch mal ganz angenehm denk ich. ;)
DANIEL: Ich hätte gerne einen Tourbus, aber mal abwarten. Und ich kenne Xaver schon so lange und verstehe mich mit dem Rest so gut, das wird schon klappen. Sonst muss man halt mal Pause machen zwischendurch.

OBZ: Wie bereitet Ihr euch auf ein Konzert vor? Hat jeder von Ihnen sein eigenes Ritual?
ANDREAS: Während andere Bands sich total besaufen und durch ihre Nervosität völlig hyperaktiv werden, bleibe ich meist ruhig, gehe die Songtexte durch, übe schon gerne den ein oder anderen schwierigen Ton und hoffe auf einen guten Sound. Letzteres hat sich leider oft nicht bestätigt.
DANIEL: Ich will meine Ruhe. Ich höre am liebsten Musik bevor ich auf die Bühne gehe. Das entspannt unheimlich. Und eine gute Mahlzeit vorher gibt ein angenehmes Gefühl, damit ist alles machbar.
XAVER: Freizeit vor dem Konzert ist absolut das schlimmste. Ich gehe meist im Kopf noch mal die Playlist durch und versuche mich so gut es geht ablenken zu lassen. Aber das Warten ist wirklich nichts für mich.

OBZ: Jetzt habt ihr die Möglichkeit euren Fans, euren Freunden, euren Familien und allen anderen etwas mitzuteilen. Was möchten Ihr sagen?
ALEXANDER: Danke sag ich vor allem meinen Eltern, die mich mental wie auch mit dem ein oder anderem Euro auch finanziell unterstützen.
ANDREAS: Selbstverständlich danke ich meinen Eltern, den Bandmitgliedern von Between Horizons aber auch viele Leute hinter den Kulissen. In diesem Fall Dominik Schlipper, der das ein oder andere Fotoshooting sowie den Videodreh zu Let Them Know mitproduziert hat, meiner Schwester, die sich ebenso trotz wenig Zeit für die Band einsetzt und natürlich allen Leuten, die von unserer Musik durchs Leben begleitet werden.
SEBASTIAN: An erster Stelle möchte ich meinen Eltern danken! Ohne sie wäre ich nicht auf der Welt, nein, dass wäre zu plump. Schließlich verdanke ich meinem Vater, dass ich heute Musik nicht nur als Mittel gegen Langeweile verwende und dank meiner Mutter und ihren Ratschlägen bin ich auch schon vor der Zeit meines Musiker Daseins auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Natürlich muss ich auch Xaver danken! Es gibt ganz selten junge Leute, die sich für eine Band so einsetzen wie er! Ohne ihn gäbe es die Band wahrscheinlich gar nicht mehr und wir würden nicht da stehen, wo wir heute sind. Neben den anderen Jungs danke ich natürlich auch all den Leuten, sie sich mit uns und unserer Band auseinander gesetzt haben und dabei mehr empfinden, wie wenn man nur das Radio nebenher einschaltet.
DANIEL: Danke an euch alle, dass ihr nie aufgegeben habt, für die Ablenkung und fürs zuhören, wenn es mir mal dreckig ging! Danke an Andy, Sebastian und Xaver für diese großartige Möglichkeit beim BH zu spielen!
XAVER: Ich möchte gerne meinen Eltern und ganz besonders meiner Mutter für die unglaubliche Unterstützung für mich und die Band danken. Einem ganz besonderen Menschen, dafür dass sie mir immer unglaublich viel Kraft, Liebe und Inspiration gibt sowie natürlich den Menschen, ohne die das alles nicht möglich wäre: Andreas, Daniel, Sebastian und Alexander. Dominik als Erschaffer der grafischen Between Horizons-Welt darf man natürlich auch auf gar keinen Fall vergessen ;-). Darüber hinaus gibt es noch so viele, die uns auf unserer Reise begleitet haben oder es immer noch tun und denen wir gar nicht genug danken können!

OBZ: Was habt Ihr für die Zukunft geplant?
ANDREAS: Ein Umzug, eine Firmengründung für Filmmusik / Musikproduktion anderer Künstler und Erfolg. :-)
SEBASTIAN: Andy und ich werden nach Nordrhein-Westfalen ziehen, damit wir die Ziele, welche wir noch mit Between Horizons erreichen wollen auch anstreben können.
DANIEL: Wartesemester sammeln fürs Medizinstudium. Zwischendurch eine Krankenpflegeausbildung. Und meinen Hobbys nachgehen so gut es geht.
XAVER: Neben Between Horizons, was ja für alle ein wichtiger Teil der Zukunft ist, arbeite ich mich durch mein Psychologiestudium und kämpfe mit meinen Freunden für unsere Zukunft!

 

 

© Between Horizons.
© Dewey Darko.